Der Wadi-Gimal-Nationalpark erstreckt sich über eine Landfläche von etwa 4.770 km2, zusätzlich zu etwa 2.000 km2 Meeresgewässern. Der Park erstreckt sich von den zerklüfteten Bergrücken der östlichen Wüste über ein Netz geschützter Täler bis in die aquamarinblaue Tiefe des Roten Meeres. Er stellt ein integriertes Land- und Meeres-Ökosystem dar, das eine große Vielfalt an Lebensräumen enthält.
Das Wadi El Gimal selbst ist das drittgrößte Wadi in der östlichen Wüste, das ins Rote Meer abfließt, und eines der am besten bewachsenen Wadis mit einer geschätzten Wasserscheidefläche von etwa 1476,7 km². Im Park befinden sich mehrere andere wichtige Wadis, wie das Wadi Abu Ghosoun, das Wadi El Ranga und das Wadi El Reada.
Wadi El Gimal beherbergt eine große Vielfalt an Vögeln, die in keinem anderen Teil Ägyptens zu finden sind. Dieses Gebiet ist unter den ägyptischen Nationalparks einzigartig, da es einen sehr hohen Artenreichtum an Greifvögeln aufweist, auch eine weltweit bedrohte Art, der Ohrengeier (Torgos tracheliotus) und der seltene und im Bestand rückläufige Bartgeier, (Gypaetus barbatus) sind dort heimisch. Das Wadi El Gimal Island beherbergt die weltweit größte bekannte Brutkolonie von Rußfalken.
Die Inseln des Wadi El Gimal liegen 3 bis 7 km vom Festland entfernt. Sie erheben sich mit ihren Sandstränden und erhöhten fossilen Riffen mit versteinerten Korallen- und Kalkfelsen nur wenig über den Meeresspiegel. Die gesamte Region um die Inseln ist ein Flachwassergebiet mit rauer Bodenmorphologie und ist von gut entwickelten flachen Korallenriffen umgeben, die von einem abfallenden Sandbett begrenzt werden. Jenseits der flachen Riffebenen und Gezeitenbereiche fällt der Riffhang ab und mündet in Sand, Sand mit Seegras oder Sand mit Korallenbewuchs.
Wadi El Gimal Island - CNES©
Dies ist das größte Einzugsgebiet und wahrscheinlich das am besten bewachsene Wadi in der östlichen Wüste. Das Gebiet wird von den Ababda bewohnt, die ihren nachhaltigen und traditionellen Lebensstil beibehalten haben.
Die Ababda sind der nördlichste Beja-Stamm und leben in Zentral- / Südägypten. Dieses Gebiet wird, wie bei anderen Beja-Stämmen, vom Roten Meer und dem Nil begrenzt.
Ihr traditionelles Getränk, den Gabbana-Kaffee zu verkosten, ist ein absolutes Muss im Wadi El Gimal. Gabana wird hergestellt, indem Kaffeebohnen über einem Holzfeuer geröstet werden, das die Ababda „Rakia“ nennen, dann werden Kräuter wie Ingwer und Kardamom hinzugefügt, in einem Ton- oder Metalltopf gekocht und am Ende wird noch Zucker hinzugefügt.
Es gibt fünf Inseln im Wadi El Gimal National Park. Wadi El Gimal Island ist groß und die berühmteste. Es liegt direkt an Ras Bughdadi am nördlichen Ende des Parks. Nordöstlich von Hamata erstreckt sich der Qula'an-Archipel - manchmal auch Hamata-Inseln genannt. Der Archipel besteht aus vier Inseln: von Nord nach Süd, Siyal, Shawareet, Umm al-Sheikh und Mahabis. Eine fünfte kleine Insel liegt vor der Hamata-Mangrove, die bei Ebbe regelmäßig mit dem Festland verbunden ist. Die hier gefundenen Korallenriffe gehören zu den spektakulärsten der Welt, bezogen auf die Lebensfülle und Artenvielfalt.
Der Wadi El Gimal Nationalpark erstreckt sich über 60 km der ägyptischen Küste des Roten Meeres und umfasst sowohl Wasser- als auch Landcharakteristika. Entlang der Küste befinden sich die Wadi Gemal Islands mit sehr gesunden Korallenriffen, Mangroven und Seegraswiesen, die die Nahrungsgrundlagen für den gefährdeten Dugong, und die grüne Meeresschildkröte, die an der Küste und auf den Inseln nistet, sind. An der Mündung des Wadi Gemal bildet ein mit Meerwasser vermischter Süßwasserstrom einen Sumpf mit niedrigem Salzgehalt, der das Wachstum von Schilfgärten und Doumpalmen ermöglicht. Im Landesinneren liegt der Berg Gebel Hamata (1977m), wo noch Steinböcke und Gazellen gefunden werden können.
Der Wadi el Gimal-Nationalpark ist einer der berühmtesten und blühendsten Meeresnationalparks in Ägypten. Er ist durch eine Reihe strenger Umweltgesetze gut geschützt. Die Tauchplätze, einst nur das Reich der Tauchsafari-Taucher, sind heute mit täglichen Tauchbooten von Hamata und Wadi el Gimal aus leicht zu erreichen. Dazu gehören die Hamata-Inseln, Sha'ab Makhsour, Abu Galawa, Malahi, Satayah und Sha'ab Claude.
Autor : Ahmed Fouad
Übersetzt ins Deutsche von: Elke Riedlberger / Oliver Stäbler
Fotos© Ahmed Fouad
Delfine mit freundlicher Genehmigung von Khaled Said©
Pazifischer Rotfeuerfisch mit freundlicher Genehmigung von Salvatore Alesci©
Karte©SNES
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